Die Gasheizung fürs Einfamilienhaus: welche ist die richtige und zu welchen Kosten?
Einfamilienhäuser eignen sich optimal für den Einsatz einer Gasheizung, sofern die notwendige Infrastruktur vorhanden ist. Welche Anforderungen Gasheizungen an Einfamilienhäuser stellen, welche Geräte am besten geeignet sind und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie hier. Zusätzlich werfen wir einen Blick auf die jährlichen Heizkosten mit einer Gasheizung und beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Einfamilienhaus.
Für Schnellleser: Das Wichtigste zu Gasheizungen für Einfamilienhäuser im Überblick
- Gasanschluss und Abgasführung sind bei Erstinstallation zwingend erforderlich.
- Wandhängende Gastherme oder bodenstehende Kompaktheizzentrale sind üblich für Einfamilienhäuser.
- Ein Warmwasserspeicher wird nahezu immer gebraucht.
Sind einige zentrale Voraussetzungen erfüllt, dann ist eine Gasheizung für nahezu jedes Einfamilienhaus geeignet. Altbauten mit einer bestehenden, alten Gasheizung erfüllen bereits die wichtigsten Kriterien. Im Neubau bzw. bei der Erstinstallation einer Gasheizung wird die Infrastruktur komplett neu geplant und auf das Haus angepasst.
- Gasanschluss: Sofern bislang mit Öl oder Strom geheizt wurde, ist zu allererst das Verlegen einer Gasleitung erforderlich. Flüssiggastanks sind eine Alternative, sollte der städtische Energieversorger keinen Anschluss an Gas legen können.
- Abgasführung: Ein Rauchfang zur Abgasabführung ist zwingend erforderlich. Die Rauchfangführung ist entweder innerhalb des Hauses oder außen am Haus möglich. Wenn bislang mit Öl oder Holz geheizt wurde, ist der Rauchfang häufig verrußt und die Außenluftansaugung muss neu geführt werden.
- Brennwerttechnik: Jede neue Gasheizung im Einfamilienhaus wird heute mit Brennwerttechnik installiert. Gasbrennwertheizungen nutzen zusätzlich die Energie der Abgase und erreichen dadurch höchste Effizienzwerte. Hierzu wird das Abgas heruntergekühlt und bildet Kondenswasser. Ein feuchtigkeitsbeständiges Abgasrohr, ein Kondensatablauf sowie eine intelligente Steuerung der gesamten Heizungsanlage sind hierfür notwendig.
- Warmwasserspeicher: Die Frage, ob mit Speicher oder ohne Speicher stellt sich im Einfamilienhaus selten, denn im Einfamilienhaus wird nahezu immer eine Gasheizung mit Warmwasserspeicher installiert. Nur so lassen sich die hohen Anforderungen an Warmwasserkomfort und Verbrauch individuell bedienen (z.B. bei Regenduschen, 2 Bädern, Einliegerwohnungen etc.). Für die Kombination mit erneuerbaren Energien wird in jedem Fall ein Speicher benötigt.
- Platzbedarf: Zwei Fragen sind hierbei zentral. Wie viel Platzbedarf benötigt eine Gasheizung und wo ist der beste Aufstellort im Einfamilienhaus? Der verfügbare Platz sollte in etwa der Größe eines normalen Erwachsenen entsprechen. Als Aufstellort eignen sich vor allem Keller, Heizraum oder Hauswirtschaftsraum. Insbesondere bei der Planung eines Neubaus kann auf die Stellfläche geachtet werden. Zudem sollten Sie einen zusätzlichen Platz für ein mögliches Hybridsystem einplanen.
- Leistung: Gute Orientierungspunkte für die Wahl der korrekten Leistung (wie viel kW) sind Baujahr, Wohnfläche und energetischer Zustand des Hauses sowie die Nutzungsgewohnheiten. Eine Heizlastberechnung gibt hierüber Auskunft und sollte auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigen (wie z.B. veränderte Personenzahl, energetische Sanierungen etc.). Üblich ist eine Nennwärmeleistung zwischen 20 und 30 kW im Einfamilienhaus (120qm bis 150qm). Die Anschlussleistung schwankt hierbei je nach Größe, Bedarf und Quadratmeterzahl des Hauses.
- Hydraulischer Abgleich: Ein hydraulischer Abgleich ist sowohl im Altbau als auch im Neubau wichtig, um sicherzustellen, dass alle Heizkörper die richtige Wärmemenge erhalten und der Brennwerteffekt durch einen möglichst kalten Heizungsrücklauf (< 55 °C) optimal funktioniert .
Sind einige zentrale Voraussetzungen erfüllt, dann ist eine Gasheizung für nahezu jedes Einfamilienhaus geeignet. Altbauten mit einer bestehenden, alten Gasheizung erfüllen bereits die wichtigsten Kriterien. Im Neubau bzw. bei der Erstinstallation einer Gasheizung wird die Infrastruktur komplett neu geplant und auf das Haus angepasst.
Gasheizungen gibt es in diversen Ausführungen. Zugeschnitten auf die Anforderungen von Einfamilienhäusern sind insbesondere zwei Varianten:
- Wandhängende Gasbrennwertthermen mit separatem Warmwasserspeicher (als individuelle Lösung)
- Bodenstehender Gasbrennwertkessel mit integriertem Warmwasserspeicher (als All-in-One Lösung)
Der Gasbrennwertkessel, oder genauer gesagt die Kompaktheizzentrale, wurde hierbei speziell für den Einsatz in Einfamilienhäusern entwickelt und kommt ausschließlich in diesen Gebäuden zum Einsatz. Der Vorteil dieser Gasheizungsanlage: ein besonders hoher Warmwasserkomfort, optisch ansprechend untergebracht in einem platzsparenden „Tower“. Die wandhängende Gastherme bietet im Unterschied zu diesem Komplettsystem noch mehr Freiheiten bei der individuellen Abstimmung der Heizungsanlage auf das jeweilige Haus. Die notwendige Wärmeleistung liefern beide Geräte.
Welche Gasheizung die beste für Ihr Einfamilienhaus ist – ob Gasbrennwerttherme oder Kompaktheizzentrale – finden Sie schnell und einfach in einem persönlichen Beratungsgespräch heraus.
Hybrid-Varianten der Gasheizung sind darüber hinaus für jedes Einfamilienhaus interessant, welches heute modernisiert oder neu gebaut wird. In Kombination mit einer Solaranlage, einer Wärmepumpe oder einem Kaminofen können Sie mit Ihrer Gasheizung nachhaltig den Gasverbrauch und CO2-Ausstoß senken, um langfristig Heizkosten und CO2-Abgaben einzusparen. Im Einfamilienhaus ist die Kombination von erneuerbarn Energien mit einer modernen Gastherme absolut empfehlenswert.
Bodenstehende Gasbrennwertkessel mit einem separaten Warmwasserspeicher im Einfamilienhaus sind nicht mehr unbedingt notwendig. Wandgeräte liefern heute die gleiche Leistung und sind darüber hinaus günstiger, platzsparender und schneller montiert. Für einen Brennwertkessel spricht aber nach wie vor seine besonders robuste Ausführung, verbunden mit einer etwas höheren Lebensdauer. Auch Gas-Kombithermen sind eher unüblich im Einfamilienhaus. Mit ihrer integrierten Warmwasserbereitung (d.h. ohne Warmwasserspeicher) stoßen die Geräte recht schnell an ihre Grenzen.
Worauf Sie beim Kauf einer Gasheizung zusätzlich achten können, haben wir Ihnen im Ratgeberartikel zum Thema Gasheizung kaufen zusammengestellt.
Wandhängende Gasthermen mit extra Warmwasserspeicher oder bodenstehende Gaskessel mit integriertem Warmwasserspeicher sind die bevorzugten Lösungen für Einfamilienhäuser. Die Kosten für eine Gastherme liegen bei ca. 4.300 bis 7.000 Euro (reiner Gerätepreis). Der Preis für eine Kompaktheizzentrale ist mit rund 5.100 bis 7.200 Euro vergleichbar. Spezielle Kosten für das Erneuern bzw. Austauschen einer alten Gasheizung entstehen im Einfamilienhaus durch die Abgasführung. Zwischen 800 und 2.500 Euro müssen Sie für die Rauchfangsanierung zusätzlich einplanen. Die Kosten für den Einbau sind für beide Gasheizungen gleich: im Einfamilienhaus rund 500 bis 2.500 Euro. Durch den extra Warmwasserspeicher entstehen mit einer Gastherme einmalige zusätzliche Anschaffungskosten von rund 1.400 bis 6.000 Euro.
In Summe liegen die Kosten für eine neue Gasheizung im Einfamilienhaus recht nah beieinander. Kompaktheizzentralen kosten gesamt rund 6.400 bis 12.200 Euro. Die Preise für Gasthermen variieren zwischen 7.000 und 18.000 Euro. Die Kompaktheizzentrale ist damit die günstigere Gasheizung für ein Einfamilienhaus.
Wollen Sie Ihre Gasheizung mit Solar ergänzen, können Sie für beide Varianten mit zusätzlichen Kosten von rund 10.000 Euro rechnen. Und die erstmalige Umstellung bzw. der Umbau auf eine Gasheizung kostet im Einfamilienhaus zusätzlich rund 1.500 bis 2.000 Euro (für Gasanschluss bzw. Flüssiggastank).
Mit einer Gasheizung liegt der durchschnittliche Verbrauch eines Einfamilienhauses bei rund 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Inklusive aller Nebenkosten können Sie für dieses vereinfachte Beispiel mit durchschnittlichen Kosten zwischen 1.080 und 1.800 Euro pro Jahr rechnen. Wie sich die jährlichen Heizkosten einer Gasheizung im Einfamilienhaus konkret zusammensetzen, stellen wir Ihnen im Folgenden dar:
(100 – 250qm Wohnfläche)
Mittel: bis 157 kWh pro Jahr je m²
Erhöht: bis 244 kWh pro Jahr je m²
Zu hoch: ab 245 kWh pro Jahr je m²
Quelle: energyagency.at
Quelle: e-control.at
2023: 35 EUR pro Tonne
2024: 45 EUR pro Tonne
2025: 55 EUR pro Tonne
Quelle: finanz.at
Sind die Betriebskosten Ihrer Gasheizung zu hoch? Dann lassen Sie sich unverbindlich von einem Heizungsinstallateur beraten, denn mit einer neuen Gasbrennwertheizung können Sie deutlich bei Ihren Heizkosten einsparen und den Energieverbrauch sogar noch unter den Durchschnittsverbrauch von 20.000 kWh drücken. Hocheffiziente Brennwerttechnik, intelligente Heizungssteuerung und erneuerbare Energien machen es möglich.