
Kosten von Erdwärmepumpen in der Übersicht
Heizen mit kostenloser Energie aus dem Erdinneren begeistert durch hohe Effizienz und Nachhaltigkeit. Zwar sind bei einer Heizung mit Erdwärmepumpe die Investitionskosten zu Beginn hoch, doch langfristig profitieren Sie von sehr niedrigen Betriebskosten. Erhalten Sie hier einen Überblick über die einmaligen und laufenden Kosten von Erdwärmeheizungen!
Die Kosten einer Erdwärmepumpe setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:
1. Heiztechnik Anschaffung - einmalig
2. Erschließung und Installation - einmalig
3. Betriebskosten - jährlich
Die Anschaffungskosten variieren je nach Gerät.
Die meisten Kosten verursacht die Erschließung der Wärmequelle, da aufwendige Erdarbeiten vonnöten sind. Zudem benötigen Sie hierfür zum Teil behördliche Genehmigungen. Die Gesamtkosten für Erdwärme können sich auf bis zu 25.000 Euro belaufen, die staatliche Förderung ist hier jedoch noch nicht eingerechnet. Insbesondere für Erdwärmepumpen fällt diese sehr hoch aus.
Trotzdem sind Erdwärmeheizungen, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt, beliebt, denn der Betrieb einer Erdwärmepumpe ist sehr günstig. Pro Jahr fallen für ein durchschnittliches Wohnhaus nur 600 bis 900 Euro für den Betriebsstrom an – abhängig von Stromtarif und Jahresarbeitszahl.
Für die Anschaffung der Heiztechnik entstehen bei einer Erdwärmeheizung Kosten von circa 10.000 bis 12.000 Euro. Der Anschaffungspreis hängt von der Leistungsklasse und der Effizienz des Geräts ab. Die lesen Sie an Werten wie dem COP (Coefficient of Performance) und dem noch aussagekräftigeren SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) ab.
Hinzu kommen die Erschließungskosten für das Verlegen der Erdwärmekollektoren bzw. der Sonden- und Erdwärmebohrung.
Die unterschiedlichen Eschließungsarten:
Die Erdsonde reicht bis zu 100 Meter in die Tiefe. Genügt der Ertrag pro Meter nicht, werden mehrere Bohrungen angelegt. Eine Tiefenbohrung für Erdwärme kostet meist zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Die konkreten Kosten pro Meter sind abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Sie belaufen sich auf ca. 50 bis 100 Euro pro Bohrmeter. Die Länge der Bohrung hängt vom Wärmebedarf und vom Ertrag pro Meter ab, der am Standort zu erwarten ist. Die Bohrkosten schließen das Einbringen der Sonde und die Installation mit ein.
Vorteil: Ein höherer Ertrag und damit eine höhere JAZ (Jahresarbeitszahl). Das senkt im laufenden Betrieb der Erdwärmepumpe die Kosten für den Stromverbrauch.
Nachteil: Hohe Erschließungskosten und schwere Erdarbeiten, Genehmigung von der Bergbehörde oder der unteren Wasserbehörde erforderlich.
Ein Erdwärmekollektor wird nicht tief, sondern flächig verlegt – in ca. 1,2 bis 1,5 Metern Tiefe. Es gibt verschiedene Varianten, die je nach verfügbarer Fläche bevorzugt werden.
Vorteil: Der Aufwand und die Kosten für Erdkollektoren sind niedriger als bei der Sondenbohrung. Rund 2.000 bis 4.000 Euro werden hier fällig, ca. 25 bis 50 Euro pro Grabmeter. Große Teile der Arbeiten sind auch in Eigenleistung möglich.
Nachteil: Ertrag und JAZ fallen geringer aus, weil in Oberflächennähe die Bodentemperaturen im Winter nicht so hoch sind. Das führt zu einem höheren Stromverbrauch der Erdwärmepumpenheizung. Hinzu kommt, dass Sie die Fläche, unter der ein Kollektor liegt, nur eingeschränkt nutzen können.
Ob Ihr Haus sich für eine Wärmepumpe eignet, erfahren Sie bei einer individuellen Beratung mit Ihrem Bosch-Heizungsexperten. Er berät Sie auch bezüglich der richtigen Dimensionierung der Erdwärmepumpe.
Bei Erdwärmepumpen wird Umweltenergie zum Heizen und zur Warmwasserbereitung nutzbar gemacht. Betriebskosten entstehen hierbei durch den Stromverbrauch des Kältekreislaufs. Die Wärmepumpe nutzt Kompressoren, Gebläse und Pumpen, um mit dem Einsatz einer Kilowattstunde Strom das Vierfache und mehr an thermischer Energie aus dem Erdinneren in den Wohnraum zu leiten.
Mit einer einfachen Beispielrechnung lassen sich die Betriebskosten der Erdwärmepumpe berechnen:
(Wärmebedarf / JAZ) x Stromtarif = Stromkosten der Erdwärmepumpe
Für das Beispielgebäude mit 120 qm, 4 Personen und 10.000 kWh Gesamtenergiebedarf ergeben sich bei einer JAZ von 4 Stromkosten von 500 Euro pro Jahr. Voraussetzung ist ein Wärmepumpentarif mit einem Strompreis von 0,20 Euro pro Kilowattstunde. Durch diese niedrigen Heizkosten amortisieren sich Wärmepumpenheizungen meist zuverlässig innerhalb ihrer Lebenszeit.
Je nach erreichter JAZ unterscheiden sich beim Heizen mit Erdwärme die Kosten für den verbrauchten Strom. Diese Tabelle vergleicht die Kosten im selben Objekt mit Erdsonden und Erdwärmekollektoren.

Ob Flächenkollektor oder Erdsonde mit Tiefenbohrung: Die Kosten für eine Erdwärmeheizung sind zu Beginn meist beträchtlich. Trotzdem ist diese Heiztechnik sehr beliebt. Das liegt nicht nur an der überragenden Effizienz.
Für das Heizen mit erneuerbarer Energie erhalten Sie bei der Wahl einer Erdwärmepumpe sehr hohe staatliche Förderzuschüsse.
Beim Bosch
Förderserviceist die Beratung inklusive. Auf lange Sicht zahlt sich die Investition in moderne Heiztechnik finanziell und ökologisch für Sie aus.
Die spezifischen Stärken und auch Herausforderungen einer Erdwärmeheizung zeigen sich deutlich im direkten Vergleich mit anderen Heiztechniken.
Erdwärmepumpe vs. Gasheizung
Erdgas kostet aktuell etwas ca 8 Cent pro Kilowattstunde. Schon bei einer JAZ von nur 3,8 ist der Strom für die Wärmepumpe deutlich preiswerter. Die Anschaffung einer Gasheizung kostet zwar wesentlich weniger, doch dieser Preisvorteil wird durch die hohen Fördermittel für Erdwärmepumpen in Bestandsgebäuden zum Teil wieder aufgewogen. Zudem wird der Gaspreis in Zukunft weiter steigen (CO₂-Steuer).
Erdwärmepumpe vs. Ölheizung
Ist Erdwärme teurer als Heizöl? Bei den aktuell niedrigen Heizölpreisen kann das tatsächlich vorkommen. Durch die geringere Nachfrage sinkt der Heizölpreis auf einen Stand, der sogar mit Erdwärmepumpen mithalten kann. Eine nachhaltige Alternative sind die konventionellen Kessel allerdings nicht. Ab 2026 dürfen Ölheizungen zudem nur noch in Verbindung mit erneuerbarer Energie, z.B. Solar, eingebunden werden. Zudem wird auch Heizöl ab 2021 aufgrund der CO₂-Besteuerung noch teurer.
(10.000 kWh, 20ct Wärmepumpenstrom, 7ct Heizöl)
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