Gasheizung mit Warmwasserspeicher: ein starkes Duo
Der Warmwasserspeicher ist elementarer Bestandteil einer Gasheizung. Ohne die Technik wäre der gewohnte Warmwasserkomfort oder auch die Nutzung erneuerbarer Energien nicht denkbar. Erfahren Sie hier, warum Sie beim Austausch oder Neukauf einer Gasheizung auch einen Blick auf den Warmwasserspeicher werfen sollten. Wir zeigen Ihnen, welche zahlreichen Varianten es bei Warmwasserspeichern gibt, welche Lösung für die Warmwasserbereitung zu Ihrer Wohnsituation passt und was moderne Speicher kosten.
- Für Schnellleser: Das Wichtigste zu Warmwasserspeicher im Überblick
- Wann und wofür braucht man einen Warmwasserspeicher?
- Vorteile und Nachteile einer Gasheizung mit Warmwasserspeicher
- Wichtige Begriffe, um Warmwasserspeicher zu unterscheiden
- Wie funktionieren Warmwasserbereitung und Speicher bei einer Gasheizung?
- Gasheizung mit oder ohne Warmwasserspeicher? Verschiedene Varianten im Überblick
- Was kostet eine Gasheizung mit bzw. ohne Speicher?
- Speicher vergleichen: Anhand dieser Kennzahlen erkennen Sie hochwertige Qualität
- Fazit: Diese Kriterien geben eine Orientierung bei der Speicherwahl
- FAQ zu Gasheizung mit Warmwasserspeicher
Für Schnellleser: Das Wichtigste zu Warmwasserspeichern im Überblick
- Eine Gasheizung mit Speicher ist die Regel, ohne Speicher eher die Ausnahme.
- Es gibt zwei Prinzipien für Warmwasserbereitung: Trinkwasser speichern oder bei Bedarf erhitzen.
- Die Einbindung erneuerbarer Energien ist nur mit Speicher möglich.
- Die Anschaffungskosten für einen separaten Speicher liegen zwischen 1.400 und 6.000 Euro.
- Eine Gasheizung mit Warmwasserspeicher, Einbau und Abgasführung kostet ca. 7.000 bis 19.300 Euro.
- Speicher sind in diversen Ausführungen erhältlich: System-, Edelstahl-, Puffer-, Kombi- und Solarspeicher.
Wann und wofür braucht man einen Warmwasserspeicher?
Warmwasserspeicher erfüllen zwei zentrale Aufgaben. Zum einen sorgt ein Warmwasserspeicher dafür, dass jederzeit ausreichend warmes Trinkwasser an allen Wasserhähnen im Haushalt bereitsteht – und das hygienisch einwandfrei, unmittelbar und zu möglichst niedrigen Kosten. Mit dem Einsetzen einer Zirkulationspumpe kann dieser Vorgang noch begünstigt werden.
Zum anderen ermöglicht ein Warmwasserspeicher, dass eine Gasheizung mit erneuerbaren Energien kombiniert werden kann. Das kann z.B. eine Solarthermie-Anlage, ein Kaminofen oder auch eine Wärmepumpe sein. Ohne einen geeigneten Speicher kann eine Gasheizung die unterstützende Energie aus Sonne, Biomasse oder Umwelt nicht nutzen.
Das heißt: Gasheizungen mit Warmwasserspeicher sind nicht nur sinnvoll, sondern die Regel – und zwar für die klassischen Anwendungen “Heizung und Warmwasser”, sowie für die Kombination mit erneuerbaren Energien. Eine Gasheizung ohne Warmwasserspeicher zu betreiben ist eher die Ausnahme, aber dennoch möglich. Zum Beispiel dann, wenn nur geheizt werden soll (ohne Warmwasser), wenn nur Warmwasser benötigt wird oder wenn eine einzelne Wohnung versorgt wird.
In der Praxis entscheiden diverse Faktoren darüber, welches Konzept aus Gasheizung und Warmwasserspeicher das richtige ist für die jeweilige Immobilie (u.a. die Anforderungen an den Warmwasserkomfort und Wassermenge sowie der vorhandene Platz).
Beispiel aus der Praxis
Bei der Modernisierung dieses Mehrfamilienhauses fiel die Wahl auf einen Gasbrennwertkessel mit separatem Pufferspeicher und in Kombination mit Wohnungsstationen.
Vorteile und Nachteile einer Gasheizung mit Warmwasserspeicher
- Jegliche Anforderungen an Warmwasserkomfort lassen sich individuell lösen
- Selbst größte Mengen an Warmwasser können einfach bereitgestellt werden
- Kombination fossiler Brennstoffe mit erneuerbaren Energien möglich
- Wenig Wartungsaufwand mit Edelstahlspeichern
- Speicher mit Frischwasserstation sorgen für höchste Wasserqualität & Wassermengen
- Planungsintensiv
- Zusätzlicher Platzbedarf
- Warmhalteverluste lassen sich nicht vermeiden und verursachen Nebenkosten
- Wartung bei emaillierten Speichern notwendig (Korrosionsschutz)
Wichtige Begriffe, um Warmwasserspeicher zu unterscheiden
Warmwasserspeicher müssen nicht zwangsläufig Trinkwasser enthalten. Es gibt auch Speicher, deren Wasserinhalt nicht entnommen wird und ausschließlich dazu dient, Wärme zu speichern. Wir geben einen Überblick:
- Systemspeicher: In Design und Montage abgestimmter Trinkwasserspeicher für die Gasheizung.
- Edelstahlspeicher: Hochwertiger, wartungsarmer Trinkwasserspeicher. Eine Alternative sind emaillierte Speicher (Stahlspeicher mit einer Art Glasbeschichtung).
- Pufferspeicher für Heizungen: Klassischer Wärmespeicher, der Energie aus verschiedenen Quellen speichert. Enthält kein Trinkwasser!
- Frischwasserstation: Erzeugt fortlaufend viel Warmwasser im Durchlaufprinzip. Angewiesen auf einen Pufferspeicher, der die Energie liefert.
- Kombispeicher: Vergleichbar mit einem Pufferspeicher. Mit dem Unterschied, dass Trinkwasser im Kombispeicher erwärmt wird.
- Monovalent & bivalent: Bivalente Speicher arbeiten mit zwei Wärmequellen, z.B. Gas und Solar (Solarspeicher), monovalente Speicher entsprechend mit einer Wärmequelle.
Wie funktionieren Warmwasserbereitung und Speicher bei einer Gasheizung?
Um warmes Trinkwasser bereitzustellen, bedient man sich bei einer Gasheizung verschiedener Prinzipien. Zum einen lässt sich Trinkwasser entweder dezentral erwärmen, d.h. einzeln an jedem Wasserhahn - oder an einer zentralen Stelle im Haus, die alle Wasserhähne gleichzeitig mit Warmwasser beliefert. Warmes Trinkwasser wird dabei entweder in großer Litermenge in einem Warmwasserspeicher gelagert oder das Trinkwasser wird erst bei Bedarf per Durchlaufprinzip erwärmt. Die einzelnen Methoden haben dabei immer das gleiche Ziel: Warmes Wasser je nach Gebäude zuverlässig, energiesparend und in ausreichender Menge bereitzustellen.
Ein Trinkwasserspeicher funktioniert dabei immer nach dem gleichen Prinzip. Das warme Trinkwasser sammelt sich im oberen Teil des Speichers und wird dort gezapft. In gleichen Maße läuft im unteren Teil des Speichers kaltes Frischwasser nach. Das heißt, ein Trinkwasserspeicher läuft nicht leer, sondern wird nur kälter. Erwärmt wird das Trinkwasser über eine oder mehrere “Heizschlangen” (kreisrund gewundene Rohre), die Wärme von außen einspeisen. Eine wichtige Funktion jedes Warmwasserspeichers ist hierbei die effiziente Schichtung der unterschiedlich warmen Wassermengen. Diese Schichtung stellt sicher, dass der Speicher warmes Trinkwasser in ausreichender Menge und Temperatur über einen längeren Zeitraum liefern kann.
Eine Alternative zu diesen klassischen “Rohrwendelspeichern” sind sogenannte “Plattenwärmetauscher”. Plattenwärmetauscher sind hocheffiziente Systeme, um kaltes Trinkwasser schnell, hygienisch und in großen Mengen zu erwärmen.
Gasheizung mit oder ohne Warmwasserspeicher? Verschiedene Varianten im Überblick
Hinsichtlich des Warmwasserkomforts gibt es bei Gasbrennwertheizungen unterschiedliche Abstufungen. Je nach Anforderung und baulicher Situation vor Ort lassen sich diverse Varianten für die Warmwasserbereitung realisieren. Ein Warmwasserspeicher ist hierbei nicht zwingend erforderlich. Für eine hohe Warmwasserversorgung oder die Kombination mit erneuerbaren Energien sind Speicher jedoch unerlässlich.
(Optional mit integriertem Kleinspeicher für besseren Warmwasserkomfort)
(Trinkwasserspeicher wandhängend oder bodenstehend möglich)
Bodenstehende Kompaktheizzentrale mit integriertem oder nebenstehendem Solarspeicher
Sie interessieren sich für eine Gastherme mit Warmwasserspeicher? Weitere Informationen erhalten Sie in unserem umfassenden Ratgeberartikel.
Die verschiedenen Warmwasserspeicher von Bosch finden Sie auch in unserer Broschüre (PDF 4.9 MB) übersichtlich aufgelistet.
Was kostet eine Gasheizung mit bzw. ohne Speicher?
Für einen separaten, externen Warmwasserspeicher von Bosch können Sie mit einem Preis zwischen rund 1.400 und 6.000 Euro rechnen. Die Preisspanne ergibt sich je nach gewähltem Speichertyp.
Ausgestattet mit einem Warmwasserspeicher werden die klassischen Gasheizungen: bodenstehende Gaskessel und wandhängende Gasthermen. Die Preise dieser Geräte mit Warmwasserspeicher, Einbau und Abgasführung liegen zwischen 7.000 und 19.300 Euro.
Eine preisliche Alternative sind Kompaktheizzentralen und Gas-Kombithermen. Diese Geräte haben den Warmwasserspeicher bereits integriert oder benötigen keinen Warmwasserspeicher und kosten zwischen 4.800 und 12.200 Euro mit Einbau.
Alle Informationen zu den Kosten einer Gasheizung finden Sie in unserem Ratgeberartikel.
Speicher vergleichen: Anhand dieser Kennzahlen erkennen Sie hochwertige Qualität
Auf Qualität zu achten lohnt sich beim Kauf einer Gasheizung mit Warmwasserspeicher! Denn hochwertige Speicher verbrauchen weniger Energie, liefern mehr warmes Wasser und sind wartungsärmer als Geräte mit durchschnittlicher Qualität. Von außen und mit bloßem Auge lässt sich ein hochwertiger Warmwasserspeicher jedoch nicht erkennen. Werfen Sie hierfür einfach einen Blick auf das Energieeffizienz-Label sowie das Produktdatenblatt und achten Sie auf diese Werte.
Sehr guter Wert: 30W
Durchschnittlicher Wert: 80W
Schlechter Wert: 140W
Praxiswerte: zwischen 0,75 kWh und 3,3 kWh pro Tag je nach Qualität
Für hohen Bedarf: ca. 900 - 3.000l/h
Für durschnittlichen Bedarf: ca. 400 - 900l/h
Für geringen Bedarf: bis ca. 400l/h
Fazit: Diese Kriterien geben eine Orientierung bei der Speicherwahl
- Wird ein neuer Warmwasserspeicher gebraucht, muss zunächst geklärt werden, ob Trinkwasser gespeichert oder per Durchlaufprinzip erwärmt werden soll.
- Der Warmhalteverlust ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal für Warmwasserspeicher. Auf zehn Jahre gerechnet sparen hochwertige Speicher mehrere hundert Euro für Bereitschaftsenergie ein.
- Die Wahl zwischen einem Emaille- oder Edelstahlspeicher ist eine weitere Kosten- und Qualitätsfrage, die geprüft werden sollte.
- Gänzlich ohne Speicher mit integrierter Warmwasserbereitung sind Gasheizungen nur für Wohnungen üblich. Für Einfamilienhäuser sind Kompaktheizzentralen eine Alternative.
- Für die Kombination einer Gasheizung mit Solarthermie wird in jedem Fall ein Speicher gebraucht.