Welche Heizung im Neubau?
Sie planen einen Hausbau und sind noch auf der Suche nach der richtigen Heizung? In diesem Heizungsratgeber finden Sie hilfreiche Informationen und Serviceleistungen von Bosch, mit denen wir Sie bei Ihrem Neubau-Vorhaben unterstützen. Erfahren Sie hier, welche Heizungen im Neubau zur Auswahl stehen und wie vielfältig die Möglichkeiten z. B. mit einer Wärmepumpe oder Gasheizung sind. Außerdem zeigen wir Ihnen, warum ein ganzheitlicher Blick auf den Energiestandard Ihres Hauses so wichtig ist und wie ein Energiekonzept für einen förderfähigen Neubau aussehen kann.
Für Schnellleser: Das Wichtigste zur Wahl der Heizung beim Hausbau
- Im Neubau ist der Einsatz von erneuerbaren Energien gesetzlich verpflichtend.
- Wärmepumpen und Gas-Hybridheizungen sind die beliebtesten Heizungen im Neubau.
- Heizungen für einen Einfamilienhaus-Neubau kosten rund 20.000 bis 30.000 Euro.
- Die Heizung bildet zusammen mit Dämmung, Fenstern, Lüftung, Sonnenschutz, Kühlung und Solarenergie beim Hausbau ein energetisches Gesamtkonzept.
- Im Neubau werden Heizungen nur dann gefördert, wenn das Gebäude Effizienzhaus-Standard erreicht.
- Verschiedene Vergleichskriterien sprechen für die Wärmepumpe als beste Heizung für Ein- und Mehrfamilienhäuser.
- Zahlreiche Beispiele für Neubau-Projekte und förderfähige Heizungen von Bosch.
Welche Heizung kommt für einen Neubau in Frage? Möglichkeiten und Vorschriften
Als Heizungsvarianten für einen Neubau kommen heute und in Zukunft nur noch Geräte in Frage, die mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien betrieben werden. So will es der Gesetzgeber, und hat entsprechend hohe Effizienzstandards für Neubauten festgelegt. Mögliche Heizungen für den Neubau eines Einfamilienhauses oder Mehrfamilienhauses sind demnach:
- Wärmepumpen: Wärmegewinnung aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich
- Holzheizungen: mit Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzeln
- Solarthermieanlagen: z. B. in Verbindung mit einer Öl- oder Gasbrennwertheizung
- Hybridheizungen: Kombinationen fossiler und/oder regenerativer Heizungen
- Blockheizkraftwerke: stromerzeugende Heizungen mittels Kraft-Wärme-Kopplung
- Brennstoffzellenheizungen: reine Wasserstoffheizungen
Zusätzlich lassen sich diese Heizungen beim Hausbau optional mit weiteren Systemkomponenten ergänzen, um besonders hohe energetische Anforderungen (z. B. für die staatliche Förderung) zu erfüllen. Hierzu zählen beispielsweise Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung oder Photovoltaikanlagen mit zusätzlichem Stromspeicher.
Beim Hausbau ist die Heizung nur ein „Puzzleteil“ unter vielen, um die energetischen Anforderungen zu erfüllen. Die Heizung ist immer Teil eines Gesamtkonzepts – im Zusammenspiel mit Dämmung, Fenstern, Lüftung, Sonnenschutz und Kühlung sowie der Nutzung von Solarenergie.
Vergleich: Welche ist die beste Heizung für einen Neubau?
Heizen lässt sich ein Neubau auf unterschiedlichste Weise. Doch welche Heizung ist die beste bzw. die richtige für Ihren Neubau? Neben den gesetzlichen Anforderungen und den Gegebenheiten vor Ort spielt vor allem die Frage eine Rolle, was Ihnen wichtig ist. Legen Sie Wert auf Umweltschutz und eine nachhaltige Lösung? Ist Ihnen Unabhängigkeit wichtig? Wollen Sie eher bei den Anschaffungskosten sparen, oder bei den Betriebskosten? Und soll eine staatliche Förderung möglich sein? Anhand dieser Fragestellungen haben wir einen Heizungsvergleich für Neubauten vorgenommen und ordnen für Sie die einzelnen Heizsysteme jeweils ein.
Fazit: Fassen wir alle Vergleichskriterien zusammen, dann spricht vieles für die Wärmepumpe als beste Heizung für einen Neubau (Ein- und Mehrfamilienhaus). Dies belegen auch die jährlichen Zubauzahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach die Wärmepumpe das Ranking der beliebtesten Heizungen im Neubau anführt – vor der Gas-Hybridheizung auf Platz 2 und mit weitem Abstand vor anderen Heizungsvarianten für Neubauten wie Holzheizungen, Blockheizkraftwerken und Brennstoffzellen. Lassen Sie sich jedoch immer individuell beraten und vergleichen Sie Preise und Leistung, um die richtige Heizung für Ihren Neubau zu finden.
Wärmepumpen: Die Nummer eins im Neubau
Wärmepumpen als Heizung sind für einen Neubau überaus sinnvoll und ideal geeignet. Der geringe Energiebedarf für Heizung und Warmwasser (<10 kW im Einfamilienhaus) lässt sich mit den Geräten optimal bedienen. So erfüllen Wärmepumpen auch ohne ergänzende Technik wie Lüftungs- oder Solaranlagen bereits die gesetzlichen Mindestanforderungen für Neubauten. Und in Verbindung mit 100 % Ökostrom heizen Wärmepumpen im Neubau zu 100 % CO2-neutral. Welche Wärmepumpe für einen Neubau am besten geeignet ist ( Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe) wird im Rahmen einer individuellen Baubegleitung durch einen Experten ermittelt.
Gasheizungen: Bewährte Technik auch für Neubauten
Sollte ein Gasanschluss an Ihrem Grundstück verfügbar oder zu einem akzeptablen Preis realisierbar sein, dann ist auch die Gasheizung eine Option für Ihren Neubau. Damit Gasheizungen in Neubauten eingebaut werden dürfen, müssen jedoch die Vorschriften für die Nutzung erneuerbarer Energien eingehalten werden. Das heißt, im Neubau muss eine Heizungstherme bzw. Gasheizung entweder mit Solar (Solarthermie oder Photovoltaik), mit einem Holzofen und/oder mit einer Wärmepumpe sowie einer Lüftungsanlage kombiniert werden. Potenzial für die Zukunft verspricht darüber hinaus die Nutzung von Wasserstoff. Bereits heute lassen sich Gasheizungen von Bosch anteilig mit Wasserstoff heizen.
Holzheizungen, Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen können wir Ihnen als weitere Heizungsvarianten für einen Neubau an dieser Stelle nicht näher präsentieren, da Bosch Thermotechnik diese Heizungen nicht fertigt. Eine Brennstoffzelle ist jedoch in der Entwicklung. Ölheizungen finden Sie bei uns im Sortiment, diese sind jedoch für einen Neubau langfristig nicht mehr zu empfehlen.
Welche Heizungsarten bei Ihrem Neubau in Frage kommen, finden Sie schnell und einfach mit einem fachkundigen Heizungsinstallateur heraus.
Kosten für eine geeignete Heizung im Einfamilienhaus-Neubau
Was kostet eine Heizung im Neubau? Legt man die gesamten Baukosten für ein neues Haus zugrunde, dann liegt der Anteil der Heizung bei weniger als 10 %. Als ersten Orientierungswert können Sie mit Kosten von rund 20.000 bis 30.000 Euro für eine geeignete Heizung in einem Einfamilienhaus-Neubau rechnen (z. B. für eine Wärmepumpe, Holzheizung, Gas-Hybridheizung, Mikro-BHKW oder Brennstoffzelle), die den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Es können jedoch, abhängig vom gewähltem System, individuelle Heizungskosten im Neubau entstehen. Höhere Kosten fallen z. B. bei einer Wärmepumpe an, wenn Bohrungen für Erdsonden vorgenommen werden (bis zu 100 Meter tief). Höhere Kosten können u. a. auch bei einer Gasheizung entstehen, wenn der öffentliche Gasanschluss in größerer Entfernung zum Haus liegt. Aussagen, wonach fossile Heizsysteme wie Öl- und Gasheizungen im Neubau mitunter deutlich günstiger seien als regenerative Heizungen wie Wärmepumpen oder Holzheizungen sind oftmals irreführend, da eine Öl- oder Gasheizung in jedem Fall mit erneuerbaren Energien kombiniert werden muss.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Kosten einer Wärmepumpe und den Kosten einer Gasheizung mit Solarthermie. Auch in unserem Ratgeberartikel über die neuesten Heizsysteme und damit verbundenen Kosten finden Sie weiterführende Infos.
Einen individuellen Kostenvergleich von geeigneten Heizungen für Ihren Neubau bekommen Sie jederzeit bei unseren Bosch-Heizungsinstallateuren.
Voraussetzungen für eine Heizungsförderung im Neubau
Eine Heizungsförderung erhalten Sie im Neubau nicht allein für das von Ihnen favorisierte Heizsystem, sondern erst, wenn Ihr Neubau als Ganzes einen gewissen Energiestandard erreicht. Wie hoch der Zuschuss für Heizung und Neubau ausfällt, hängt u. a. davon ab, wie viele Wohneinheiten Sie planen. Für jede Wohneinheit (mit eigenem Zugang, Küche, Bad und Toilette) ist eine Maximal-Förderung von derzeit rund 18.750€ als Tilgungszuschuss zu einem zinsgünstigen Kredit möglich. Anlaufstelle ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Vergeben werden die Fördermittel von der KfW-Bank.
Wichtig hierbei: Die staatliche Förderung für Heizung und Neubau stellt höhere Anforderungen als der gesetzlich vorgeschriebene Neubau-Standard. Das heißt, um eine Förderung zu bekommen, müssen Sie energieeffizienter bauen als es der gesetzliche Mindeststandard laut GEG vorsieht. Wie ist das zu verstehen? Kurz gesagt: Die KfW-Bank fördert aktuell im Neubau nur sogenannte Effizienzhäuser mit der Effizienzklasse EH40 inklusive dem Qualitätssiegel NH (Nachhaltiges Gebäude). Die Zahl 40 sagt hierbei aus, dass nur solche Wohngebäude gefördert werden, deren Energiebedarf im Vergleich zu einem gesetzlich vorgeschriebenen Referenzgebäude bei 40 % oder weniger liegt. Aus Umweltschutzgründen werden Neubaustandards zudem kontinuierlich angehoben und verschärft.
Förderfähige Heizungen für Neubauten von Bosch
Wer die EH 40-NH* (Effizienzhaus-Stufe mit Nachhaltigkeits-Klasse) erreicht, kann dafür eine Förderung erhalten. Die Voraussetzung hierfür ist, dass Sie über das Qualitätssiegel: Nachhaltiges Gebäude. Der Zahlenwert gibt an, wie energieeffizient ein Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude ist. Als Vergleich dient ein Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.
Im Folgenden finden Sie ein Beispiel aus der Praxis, bei welchem ein Neubau-Projekt mit einer Heizung von Bosch Effizienhaus-Standart erreicht hat:
- Dieser Wohnkomplex, bestehend aus drei Mehrfamilienhäusern, wurde im Effizienzhaus 40 Standard gebaut und gefördert. Zum Einsatz kommen eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, eine Gasbrennwertheizung sowie eine Solarthermie-Anlage mit 50 Kollektoren (zum Referenzobjekt).
Darüber hinaus finden Sie hier noch ein Förderbeispiel mit einer Heizung von Bosch:
- Sole-Wasser-Wärmepumpe für Effizienzhaus 40 Standard (zum Förderbeispiel (PDF 0.2 MB)
*Nachhaltigkeits-Klasse: Qualitätssiegel der Nachhaltigkeit für Gebäude welches von akkreditierten Zertifizierungsstellen für Ihr Haus ausgestellt wird.
Checkliste: So planen Sie die Heizung für Ihren Neubau
-
Allgemeine Voraussetzungen, bevor Sie mit der Heizungsplanung für einen Neubau beginnen können: Ein Baugrundstück ist gefunden, die Entscheidung für einen Bauträger bzw. Baupartner ist getroffen und eine Baugenehmigung ist erteilt.
-
Ziehen Sie von Beginn an Fachleute für energieeffizientes Bauen hinzu (Architekten, Energieeffizienz-Experten), welche Sie unabhängig beraten, die Bauaufsicht übernehmen und die einzelnen Gewerke koordinieren.
-
Neben architektonischen Fragen muss immer auch ein energetisches Gesamtkonzept für Ihr Haus erarbeitet werden, z. B. durch einen Energieeffizienz-Experten. Heizung, Dämmung, Fenster, Lüftung, Sonnenschutz und Kühlung sowie die Nutzung von Solarenergie greifen hierbei ineinander.
-
Im nächsten Schritt steht die ausführliche Beratung zur passenden Heizung für Ihren Neubau an. Hierbei muss u. a. geklärt werden, ob Sie noch mit einem Anteil fossiler Energien heizen möchten oder ob Sie gänzlich auf erneuerbare Energien setzen. Unsere Empfehlung: Halten Sie den Anteil fossiler Energieträger so gering wie möglich. Ein zertifizierter Heizungsbauer sollte alle Heizungsvarianten objektiv prüfen und miteinander vergleichen.
-
Möchten Sie staatliche Zuschüsse nutzen (einige zehntausend Euro pro Wohneinheit), dann muss Ihr Neubauprojekt als KfW-Effizienzhaus geplant und gebaut werden. Hierfür sind Sie auf die Unterstützung durch einen staatlich zugelassenen Energieeffizienz-Experten angewiesen (Register bei der Deutschen Energie-Agentur „dena“ abrufbar), ohne dessen Arbeit und Baubegleitung Sie keine Förderung beantragen können.
Bosch unterstützt Sie darüber hinaus mit weiteren Serviceleistungen zur Heizungsberatung und Heizungsplanung für Ihren Neubau, z. B. mit dem Bosch-Förderservice, einem Online-Tool zur Angebots-Einholung sowie einer deutschlandweiten Installateur-Suche.