Smartes Bosch Heizkörperthermostat an der Heizung

Heizungsregelung verstehen: Klassische und moderne Regler für Heizungen im Vergleich

Die Regelungstechnik ist das Gehirn einer Heizung. Je moderner und intelligenter eine Regelung arbeitet, desto effizienter und energiesparender heizt das Gerät. In den vergangenen Jahren hat die Regelungstechnik immense Fortschritte gemacht. Erfahren Sie, wie eine Heizungsregelung grundsätzlich funktioniert und welches Potenzial in einer smarten Regelung per Internet und App steckt.

Für Schnellleser: Das Wichtigste zur Regelung einer Heizung im Überblick

  • Unter der „Regelung“ wird häufig auch die „Steuerung“ einer Heizung verstanden.
  • Heizungsregelung sorgt für einen effizienten und energiesparenden Betrieb der Heizung.
  • Die Regelung einer Heizung passt fortlaufend die Heizleistung, Vorlauftemperaturen und Heizzeiten an.
  • Sehr häufig kommt die außentemperaturgeführte Heizungsregelung mittels Heizkurve zum Einsatz.
  • Für einen möglichst effizienten Heizungsbetrieb ist die richtige Platzierung des Außentemperaturfühlers entscheidend.
  • Mit einer Raumtemperaturaufschaltung lässt sich die Effizienz einer Heizung weiter steigern.
  • Für größere Gebäude ist die raumtemperaturgeführte Regelung mittels Führungsraum eine Alternative.
  • Die intelligente Heizungsregelung per Internet und App ergänzt häufig die klassische Regelungstechnik von Heizungsanlagen.
  • Smarte Heizungsregelung bietet zahlreiche Vorteile wie Einzelraumregelung, Zeitprogramme, Einblick in Verbrauchswerte und Fernwartung.

Steuerung und Regelung einer Heizung: Prinzipien und Unterschiede

Die Steuerung bzw. Regelung einer Heizungsanlage meint häufig das Gleiche, da beide Begriffe oft synonym verwendet werden und nicht trennscharf auseinanderzuhalten sind. Zudem gibt es verschiedene Sichtweisen, was eine Heizungsregelung anders macht als eine Steuerung. So wird mit der Heizungssteuerung häufig die smarte Bedienung einer Heizung per App bzw. Smart-Home-System assoziiert.


Nach unserem Verständnis hat es in der Heizungstechnik eine Entwicklung gegeben: von einer einfachen, ineffizienten Steuerung hin zu einer energiesparenden, effizienten Regelungstechnik für Heizungsanlagen. Im Unterschied zur grundlegenden Steuerung hat die zusätzliche, digitale Regelung einer Heizung die Aufgabe, die Wärmeversorgung eines Hauses nicht nur sicherzustellen, sondern auch jederzeit auf einen effizienten und sparsamen Betrieb zu achten.

Was wird an einer Heizung konkret geregelt?
  • Die Leistung des Heizgerätes, d. h. mit wieviel kW muss die Heizung nur anteilig arbeiten im Vergleich zu ihrer maximal möglichen Leistung (z. B. mit 4 kW statt 20 kW).

  • Die Vorlauftemperatur des Heizungskreislaufs, d. h. welche Temperatur ist für das Heizungswasser ausreichend, damit alle Heizkörper noch genug Wärme liefern (Vorlauftemperaturregelung).

  • Die Heizzeiten, d. h. zu welchen Tages- und Nachtzeiten muss die Heizung Wärme bereitstellen.

Leistungsregelung, Temperaturregelung sowie die zeitliche Regelung sind bei einer modernen Heizung wichtige Stellgrößen, um Energie zu sparen. Sehr alte Heizungen mit einer einfachen Steuerung ließen im Vergleich nur grundlegende Einstellmöglichkeiten zu, wie z. B. eine Maximaltemperatur für das Heizwasser und Trinkwasser. Die Werte wurden mit Hilfe von Drehknöpfen (sog. Temperaturbegrenzern) direkt am Gerät eingestellt. Ohne eine moderne Heizungsregelung heizt solch ein Gerät das Heiz- und Trinkwasser konstant bis zur eingestellten Maximaltemperatur auf und hält die Wärme fortlaufend bereit. Dies geschieht unabhängig von der jeweiligen Tages- oder Jahreszeit, von Wettereinflüssen sowie ungeachtet von Nutzungsgewohnheiten und Anwesenheitszeiten der Hausbewohner.

Bei einer leistungsgeregelten Heizung berücksichtigt eine intelligente, zentrale Heizungsregelung diese Einflussfaktoren, um Energie zu sparen. Ein oder mehrere Regler kommunizieren fortlaufend mit der Steuerung, damit nur so viel geheizt wird wie wirklich notwendig ist, um die Raumtemperaturen auf dem gewünschten Niveau zu halten. Das Heizgerät passt in diesem Fall seine Leistung und/oder Heizzeiten an und reduziert die Vorlauftemperaturen für einen sparsamen Betrieb.

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Wenn Sie mehr rund um das Thema Berechnung der Heizleistung erfahren möchten, lesen Sie gerne hierzu unseren passenden Ratgeber.

Wie funktioniert eine Heizungsregelung? Witterungsgeführte und raumtemperaturgeführte Regelung im Vergleich

Sinn und Zweck einer Heizungsregelung ist es, effizient und energiesparend zu heizen, indem Geräteleistung, Vorlauftemperaturen und Heizzeiten kontinuierlich an den Wärmebedarf im Haus angepasst werden. Umgesetzt werden diese Anforderungen zunächst mit Heizkörperthermostaten. Diese sind gesetzlich vorgeschrieben und in ihrer Funktion die einfachste Form der Heizungsregelung. Heizkörperthermostate halten die eingestellte Raumtemperatur (z. B. 20 °C auf Stufe 3) konstant, indem der Heizkörper automatisch hoch- und heruntergeregelt wird (z. B. bei geöffneten Fenstern) und sich abschaltet, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist.

Als Einzelraumregelung haben herkömmliche Heizkörperthermostate jedoch einen Nachteil. Sie liefern dem Heizgerät keine Rückinformation, ob die Vorlauftemperatur am Heizkörper optimal bzw. zu hoch oder zu niedrig sind, um den Raum angemessen zu beheizen. Hier kommt die außentemperaturgeführte Heizungsregelung ins Spiel, die oft auch als witterungsabhängige oder witterungsgeführte Heizungsregelung bezeichnet wird.

Funktion einer witterungsgeführten Heizungsregelung

Bei einer externen, witterungsgeführten Heizungsregelung nimmt das Heizgerät die Außentemperatur als zusätzliche Information zu Hilfe, welche Vorlauftemperatur für die Heizkörper momentan erforderlich ist. Dies funktioniert über die sogenannte Heizkurve, welche exemplarisch für das Prinzip der Heizungsregelung steht. Die Heizkurve können Sie sich als mathematische Funktion vorstellen, die im Heizgerät einprogrammiert ist. Die Heizkurve gibt dem Heizgerät vor, welche Vorlauftemperatur (20 °C bis 70 °C) bei welcher Außentemperatur (+20 °C bis -20 °C) annähernd ideal ist. Heizkurven werden für jedes Gebäude individuell berechnet und angepasst, um Energie zu sparen. Bei älteren Gebäuden mit schlechter Dämmung ist die Heizkurve oft steil eingestellt. Das heißt, die Heizung liefert bei Minusgraden direkt eine sehr hohe Vorlauftemperatur, um die Räume warm zu bekommen. Gut gedämmte Altbauten oder Energieeffizienzhäuser weisen hingegen eine flache Heizkurve auf. Die Heizung kann die Vorlauftemperatur im Vergleich etwas absenken, und die Räume werden dennoch warm aufgrund der besseren Wärmedämmung. Das spart langfristig Energie.

Um die Außentemperatur kontinuierlich zu erfassen, wird ein Außenfühler an der Hausfassade angebracht, häufig an der Nordseite. Dieser übermittelt die gemessenen Ergebnisse an die Heizungsregelung. Entsprechend der Außentemperatur und Heizkurve stellt das Gerät dann die Vorlauftemperatur für die Heizkörper ein. Für einen möglichst effizienten Heizungsbetrieb ist es wichtig, den idealen Ort für den Temperaturfühler zu finden, damit das Gerät keine falschen Daten (z. B. durch direkte Sonneneinstrahlung oder Abwärme) an den Regler der Heizung überträgt. Vermeiden Sie es daher, den Außenfühler an der Südfassade Ihres Hauses anzubringen. Ideal ist der schattige Norden, doch auch die Ost- oder Westseite eines Gebäudes kommen mitunter infrage. Sorgen Sie hier bei Bedarf für eine zusätzliche Verschattung. Darüber hinaus sollte der Messfühler nicht in der Nähe von Türen, Fenstern oder Schornsteinen platziert sein. Alternativ gibt es auch witterungsgeführte Heizungsregler mit Internetanbindung, die lokale Wetterdaten online abrufen und verarbeiten.

Infografik zum Thema Heizkurve richtig einstellen

Heizungsregelung universal mit Raumtemperaturaufschaltung

Um die Effizienz einer Heizung weiter zu steigern, kann eine außentemperaturgeführte Heizungsregelung weitere Informationen in den Heizbetrieb einbeziehen, wie z. B. die Temperaturen der einzelnen Räume. In diesem Fall spricht man von einer externen Heizungsregelung mit Raumtemperaturaufschaltung. Hierbei werden alle Heizkörper mit digitalen Funkthermostaten ausgerüstet und sind fortan mit der zentralen Heizungsregelung per Funk verbunden.

Dieses Setup versetzt jeden Raum und jeden Heizkörper in die Lage, mit dem Heizgerät zu kommunizieren. So wird es möglich, dass das Heizgerät neben der Außentemperatur zusätzlich auch noch die Temperaturen im Haus auszuwerten kann. Auf diese Weise lässt sich die Heizleistung und Vorlauftemperatur, welche die Heizkurve vorgibt, noch gezielter anpassen. So prüft z. B. die Heizungsregelung, ob sich die gewünschte Raumtemperatur auch mit einer geringeren Vorlauftemperatur als vorgegeben erreichen lässt.

Mit solch einer selbstlernenden, intelligenten und adaptiven Heizungsregelung setzt z. B. bei Öl- und Gasbrennwertheizungen sowie bei Wärmepumpen ein deutlicher Spareffekt ein. Denn diese Geräte heizen mit konstant niedrigen Vorlauftemperaturen unter 50 °C besonders effizient und energiesparend.

Die außentemperaturgeführte Heizungsregelung mit Raumtemperaturaufschaltung wird mitunter auch als universelle Heizungsregelung angesehen. Mit dem EasyControl hat Bosch solch einen Universalregler für Heizungen im Programm.

Installateur zeigt Frau wie der Bosch SmartControl Regler funktioniert

Wie einfach die Regelung einer Heizung mit EasyControl funktioniert, können Sie sich in einem kurzen Video anschauen.

Raumtemperaturgeführte Regelung

Als weitere Möglichkeit lässt sich eine Heizung auch ohne Berücksichtigung der Außentemperatur regeln. In diesem Fall spricht man von einer einfachen, raumtemperaturgeführten Regelung, die häufig in größeren Gebäuden zum Einsatz kommt. Hierbei wird ein sog. Führungsraum im Gebäude bestimmt, der exemplarisch für das thermische Verhalten des gesamten Hauses steht. Die Regelungstechnik der Heizungsanlage orientiert sich nur an diesem Raum und schaltet die Beheizung für das gesamte Gebäude ein bzw. ab, sobald der Führungsraum seine vorgesehene Temperatur unterschreitet bzw. erreicht hat. Ähnlich wie beim Außentemperaturfühler kommt es bei der raumtemperaturgeführten Regelung darauf an, dass der Führungsraum richtig gewählt und ausgestattet wird.

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Infografik zum Thema Funktionsweise einer Heizungsregelung

Einfache und intelligente Heizungsregelung per Internet und App

Die außentemperaturgeführte oder raumtemperaturgeführte Regelung ist für Zentralheizungen in Deutschland inzwischen technischer Standard. Daher arbeitet die Heizungsindustrie daran, die Regelungstechnik für Heizungsanlagen kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. So lassen sich bereits viele Heizgeräte mit einer intelligenten Heizungsregelung per Smartphone über WLAN bedienen. Das bringt noch einmal zusätzliche Energieeinsparungen und erhöht den Bedienkomfort einer Heizung deutlich.

Mit einer smarten, frei programmierbaren Heizungsregelung lassen sich individuelle Temperaturen für jeden Raum einstellen. Mit Hilfe von Zeitprogrammen sind Räume immer zum richtigen Zeitpunkt warm und die Verbrauchswerte der Heizung lassen sich online einsehen. Darüber hinaus erkennt die Heizung An- und Abwesenheiten der Hausbewohner und passt die Beheizung der Räume individuell an. Bei offenen Fenstern werden Heizkörper automatisch heruntergeregelt und die Erträge einer Solaranlage werden optimal im Haus genutzt. Perspektivisch ist mit einer intelligenten Heizungsregelung per Internet auch die Vernetzung mit einem Smart-Home-System sowie die Ferndiagnose und Fernwartung der Heizung durch einen Fachbetrieb möglich.

Frau bedient mit Smartphone den Easy Control von Bosch und verlässt das Haus.

Bosch bietet Ihnen heute bereits diverse Möglichkeiten für eine smarte, energiesparende Regelung Ihrer Heizung: mit formschönen Raumreglern und Fernbedienungen, intuitiven Apps und einfachen Portallösungen per Internetbrowser, farblichen Touch-Displays an vielen neuen Heizgeräten, Funk-Heizkörperthermostaten sowie mit diversen Erweiterungen für ein Smart-Home-System.

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