
Sinnvolle Alternativen zur Ölheizung im Altbau: Systeme, Kosten und Förderung im Vergleich
Ölheizungen sind nicht mehr zeitgemäß. Wenn Sie noch eine Ölheizung im Keller haben, finden Sie hier viele Tipps und Infos für die Umrüstung. Wir zeigen Ihnen, welche Alternativen für eine Ölheizung grundsätzlich in Frage kommen, was die verschiedenen Heizmöglichkeiten kosten und welche staatlichen Zuschüsse möglich sind. Außerdem erfahren Sie, wie Sie anhand wichtiger Vergleichskriterien die für Sie beste Alternative zur Ölheizung finden, worauf Sie im Altbau und auf dem Land achten können und wie im Einfamilienhaus eine nachhaltige Lösung mit einer Wärmepumpe und Solarstrom möglich ist.
- Für Schnellleser: Das Wichtigste zu den Alternativen der Ölheizung im Überblick
- Warum es richtig ist, jetzt über eine Ölheizungs-Alternative nachzudenken
- Welche Alternativen zu einer Ölheizung gibt es?
- Staatliche Förderung beim Austausch einer Ölheizung
- Im Fokus: Die Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung im Einfamilienhaus
- Was tun, wenn es keine Alternative zur Ölheizung gibt?
- Eine sinnvolle Alternative zur Ölheizung finden mit Bosch: Kriterien und Kosten im Vergleich
- Welche Alternative zur Ölheizung ist im Altbau am besten geeignet?
- Fazit: Was ist die beste Alternative zur Ölheizung?
- FAQ zum Thema Ölheizungs-Alternativen
Für Schnellleser: Das Wichtigste zu den Alternativen der Ölheizung im Überblick
- Ineffizienz, Preissprünge beim Heizöl, hohe Emissionswerte und CO2-Abgaben sprechen für den Austausch einer Ölheizung.
- Alternative Heizungen zu einer Ölheizung sind Wärmepumpen, Pellet- und Holzheizungen, Nah- und Fernwärme sowie Gasheizungen und BHKW.
- Hohe staatliche Förderung mit bis zu 45 Prozent Zuschuss für nahezu alle Ölheizungs-Alternativen.
- Im Einfamilienhaus mit guter Bausubstanz ist die Wärmepumpe mit Solarstrom eine umweltfreundliche Alternative.
- Pelletheizungen eignen sich gut für den Austausch einer Ölheizung im unsanierten Altbau.
- Besteht keine Alternative zu Öl, ist die Modernisierung auf Brennwert- und Hybridtechnik sinnvoll, da der Betrieb einer Ölheizung weiterhin erlaubt ist.
- Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit, Kosten und bauliche Voraussetzungen geben Orientierung bei der Suche nach einer neuen Heizung.
- Contracting, also die Miete oder Finanzierung der neuen Heizung, ist eine weitere Option.
Warum es richtig ist, jetzt über eine Ölheizungs-Alternative nachzudenken
Ölheizungen waren für viele Jahrzehnte eine feste Säule für die Energieversorgung unserer Wohngebäude. Hinter Gasheizungen sind Ölheizungen bis heute noch die Heiztechnik mit der zweithöchsten Verbreitung in deutschen Heizungskellern. Doch im Zuge verstärkter Klimaschutz-Anstrengungen und der stetigen Preissteigerung bei fossilen Brennstoffen wird klar: Die Ölheizung hat ihren Dienst getan. Es wird Zeit, sich neu zu orientieren!
Ohne Bewährtes zu „verteufeln“, gibt es inzwischen viele gute Gründe, über eine alternative Heizung zu Ihrer Ölheizung nachzudenken:
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Alte Ölkessel sind nach heutigen Maßstäben ineffizient, oftmals überdimensioniert und verbrauchen aufgrund einer schlechten Leistungsregelung mehr Energie als eigentlich notwendig wäre.
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Heizöl ist kein preisstabiler Brennstoff. Der Heizölpreis ist von vielen, externen Faktoren weltweit abhängig, die auch kurzfristig zu erheblichen Preissteigerungen führen können.
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Ölheizungen produzieren von allen Heiztechniken im Gebäudesektor den höchsten Ausstoß an klimaschädlichem CO2 mit rund einer Tonne CO2 auf 370 Liter Ölverbrauch.
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Den hohen CO2-Ausstoß müssen Sie mit stetig steigenden CO2-Abgaben bezahlen: Geld, welches Sie buchstäblich verbrennen.
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Der Umstand, Heizöl im alljährlichen Turnus nachbestellen zu müssen zu einem möglichst guten Preis, spricht ebenfalls dafür, eine Alternative für Ihre Ölheizung zu suchen.
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Durch die Heizöltanks geht Ihnen wertvoller Platz im Keller verloren.
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Es besteht bereits eine gesetzliche Austauschpflicht für besonders alte Heizkessel mit Ölfeuerung.
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Sie erhalten aktuell bis zu 45 Prozent Förderung vom Staat, wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine moderne Heizung mit erneuerbaren Energien austauschen.
Welche Alternativen zu einer Ölheizung gibt es?
Grundsätzlich haben Sie mehrere Optionen, wenn Sie Ihre Ölheizung stilllegen und nicht mehr mit Öl heizen möchten. Sie können Ihre Ölheizung auf alternative Energien umstellen, den Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz suchen oder mit Gas heizen, sofern eine Gasversorgung möglich ist.
Umweltfreundliche Alternativen zu einer Ölheizung sind:

Wärmepumpen
Mit einer Wärmepumpe nutzen Sie kostenfreie Energie aus der Umwelt (Umgebungsluft, Erdreich oder Grundwasser) zum Heizen. Lässt sich eine Wärmepumpe mit Ökostrom betreiben, haben Sie eine vollkommen saubere Alternative zur Ölheizung ohne CO2-Emissionen.

Pellet- und Holzheizungen
Im Ein- und Zweifamilienhaus lässt sich eine Ölheizung gut durch eine Pellet- oder Holzheizung ersetzen, da die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden ist. Auch wenn das Heizen mit Holz als ökologische Alternative zur Ölheizung gilt, produzieren die Geräte CO2-Emissionen und Feinstaub.
Welche Alternativen gibt es noch zur Ölheizung?

Nah- und Fernwärme
Der Anschluss an ein örtliches Gebäude- oder Wärmenetz kann ebenfalls eine Alternative zu einer bestehenden Ölheizung sein. In diesem Fall haben Sie keine eigene Heizungsanlage mehr im Haus, sondern beziehen Wärme für Heizung und Warmwasser aus einem örtlichen Heiz- oder Kleinkraftwerk.

Heizen mit Erd- oder Flüssiggas
Da Ölheizungen sehr häufig in Gebieten installiert wurden, die keinen Anschluss an das öffentliche Gasnetz hatten, muss zunächst die Gasversorgung mittels Gasanschluss oder Flüssiggastank geprüft werden. Mögliche Alternativen zur Ölheizung wären dann eine Gas-Brennwertheizung, eine Gas-Hybridheizung sowie ein gasbetriebenes Mini- bzw. Mikro-BHKW (Blockheizkraftwerk, auch „stromerzeugende Heizung“ genannt).
Staatliche Förderung beim Austausch einer Ölheizung
Bis zu 45 Prozent Zuschuss vom Staat: Womöglich war der finanzielle Anreiz nie größer als jetzt, eine Ölheizung stillzulegen und in ein neues Heizsystem zu investieren! Nahezu alle Alternativen, die für eine Ölheizung in Frage kommen, profitieren derzeit von der hohen staatlichen Förderung, welche die Bundesregierung mit dem neuen Klimapaket beschlossen hat. Anlaufstelle für die „Abwrackprämie“ ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden kann.
Der Bosch Förderservice hilft Ihnen jederzeit gern bei allen Fragen und Anliegen rund um die Förderung einer Ölheizungs-Alternative.
Gut zu wissen: Die Pelletheizung ist ebenfalls sehr gut geeignet, um eine Ölheizung im Einfamilienhaus zu ersetzen. Heizkörper müssen meist nicht modernisiert werden. Zudem sind die Abgasführung sowie der Platz für das Pelletlager durch den Abbau des Öltanks bereits vorhanden. Bosch Thermotechnik fertigt jedoch keine Pelletheizungen, weshalb wir Ihnen diese Option nicht näher vorstellen können. Lassen Sie sich in jedem Fall individuell beraten, welche Alternative zu einer Ölheizung für Ihr Einfamilienhaus die Richtige ist.
Was tun, wenn es keine Alternative zur Ölheizung gibt?
Mitunter kann es vorkommen, dass bei Immobilien keine andere Heizung als eine Ölheizung möglich ist aufgrund technischer oder baulicher Gegebenheiten vor Ort. In diesem Fall würden sowohl Wärmepumpen, Pellet- und Holzheizungen, der Anschluss an Nah- oder Fernwärme als auch Gasheizungen als Alternativen ausscheiden. Was dann?
Laut aktueller Rechtslage (GEG § 72-73) besteht für die allermeisten Besitzer einer Ölheizung zunächst kein Handlungsbedarf oder Zugzwang. Ölheizungen mit Niedertemperatur- und Brennwerttechnik dürfen weiterhin betrieben werden, auch über das Jahr 2025 hinaus. Bis 2025 gibt es nach aktuellem Stand keine Auflagen oder Beschränkungen beim Austausch einer alten gegen eine neue Ölheizung. Ab 2026 müssen erneuerbare Energien eingebunden werden, wenn eine Ölheizung ausgetauscht oder neu installiert wird. Von der gesetzlichen Austauschpflicht betroffen sind besonders alte Konstanttemperaturkessel mit 4–400 kW Leistung, welche bis 1990 installiert wurden oder inzwischen älter sind als 30 Jahre. Selbstbewohnte Einfamilienhäuser (Stichtag 01. Februar 2002) sind von dieser Regel ausgenommen. Hier greift die Austauschpflicht erst beim Eigentümerwechsel.
Ihre Möglichkeiten, wenn es keine Alternative zu Ihrer Ölheizung gibt:
- Modernisierung der alten Ölheizung auf eine effiziente Öl-Brennwertheizung
- Modernisierung der alten Ölheizung mit einer Öl-Hybridheizung in Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe
- Mieten einer neuen Öl-Brennwertheizung, optional mit Ölbelieferung
Bosch unterstützt Sie bei der Modernisierung Ihrer alten Ölheizung mit neuen, effizienten Öl-Brennwertgeräten, Öl-Hybridheizungen sowie mit dem Miet- und Finanzierungsservice Bosch Wärme+.
Eine sinnvolle Alternative zur Ölheizung finden mit Bosch: Kriterien und Kosten im Vergleich
Jede Heizung, die als Alternative zu einer Ölheizung in Frage kommt, hat ihr Für und Wider und stellt individuelle Anforderungen an eine Immobilie. Im nachfolgenden Vergleich bekommen Sie einen ersten Eindruck, welche Heizung am besten zu Ihren Vorstellungen passen könnte, die Bosch im Programm hat. Neben den Kosten für die verschiedenen Alternativen einer Ölheizung haben wir die Nachhaltigkeit und Umweltbelastung der einzelnen Heizsysteme sowie die Unabhängigkeit von Energieversorgern und Energiepreissteigerungen als Vergleichskriterien mit aufgenommen, da diese zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Welche Alternative zur Ölheizung ist im Altbau am besten geeignet?
Altbau ist nicht gleich Altbau. Der energetische Zustand von Wohnhäusern, in denen eine Ölheizung ersetzt werden soll, kann sich mitunter deutlich unterscheiden. Für die Auswahl der passenden Ölheizungs-Alternative im Altbau kommt es vor allem auf eine fachgerechte Heizlastberechnung (zwischen 7 und 24 kW im Einfamilienhaus) sowie eine ganzheitliche Prüfung der Gebäudesubstanz an.

Grundsätzlich gilt: Je früher ein Haus gebaut wurde und je weniger bislang in die Sanierung von Fassade, Dach und Fenstern investiert wurde, desto schlechter ist der energetische Zustand. Die neue Heizung benötigt entsprechend mehr Leistung und muss höhere Vorlauftemperaturen für die Heizkörper bereitstellen. Hohe Vorlauftemperaturen sind insbesondere bei Wärmepumpen und Brennwertheizungen problematisch, da die Effizienz der Geräte leidet.
Universelle Alternativen zu einer Ölheizung im Altbau mit schlechtem Energiestandard sind Pelletheizungen, Holzheizungen sowie Mini- und Mikro-BHKW. Diese Heizsysteme kommen mit hohen Vorlauftemperaturen, älteren Heizkörpern, schlechter Dämmung und höherer Leistung gut zurecht. Alternativen zur Ölheizung für ein altes Haus mit guter Bausubstanz sind vor allem Wärmepumpen, Gas-Brennwertheizungen und Gas-Hybridheizungen.
FAQ zum Thema Ölheizungs-Alternativen
In ländlichen Gegenden ist eine Pelletheizung, Holzheizung oder Wärmepumpe eine sinnvolle Alternative zur Ölheizung. Mit diesen Heizsystemen können Sie weitgehend autark heizen und sind – bis auf die Stromversorgung – auf keine öffentliche Infrastruktur angewiesen. Die Installation einer Gasfeuerung oder der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz ist häufig keine Option.
Diese Frage lässt sich pauschal und auch grundsätzlich kaum beantworten. Generell ist die Umstellung einer Ölheizung auf ein alternatives Heizsystem mit Kosten von rund 20.000 Euro verbunden (ohne staatliche Förderung). Hierbei sticht keine Heizlösung heraus, die erheblich günstiger ist in der Anschaffung als andere. Einzig der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz kann preiswerter in der Anschaffung sein als eine Wärmepumpe, Pelletheizung, Holzheizung oder gasbefeuerte Heizungen.
Für Mehrfamilienhäuser bietet sich zunächst das Contracting an. Hierbei wird die neue Heizung von einem Dienstleister gemietet, der auch den Umbau der Ölheizung übernimmt. Wenn Sie als Eigentümer selbst investieren möchten, sind Pellet- oder Holzheizungen, Wärmepumpen sowie der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz eine Option. Wie der Umbau in der Praxis gelingen kann, zeigt dieses Gebäude-Ensemble im hessischen Simtshausen, wo eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eine 28 Jahre alte Ölheizung ersetzt.
Als „renewable ready“ werden Gas-Brennwertheizungen bezeichnet, welche für die Kombination mit einer Solarthermieanlage oder Wärmepumpe vorbereitet und ausgelegt sind. Das heißt, es wird zunächst nur das Gas-Brennwertgerät installiert und die Solaranlage bzw. Wärmepumpe später ergänzt. Geschieht dies innerhalb von zwei Jahren, erhalten Sie 20 Prozent Förderung auf die Gas-Brennwertheizung, 30 Prozent Förderung auf die Solarthermieanlage sowie 45 Prozent Förderung für die Wärmepumpe. Installieren Sie gleich eine komplette Gas-Hybridheizung im Austausch mit einer Ölheizung, erhalten Sie die volle staatliche Förderung in Höhe von 40 Prozent.